Sehr geehrte Damen und Herren,
ein Junge wird in der Adventszeit gefragt: „Was wünscht du dir denn am liebsten zu Weihnachten?“ Der Junge denkt an das eingerahmte Bild mit dem Foto seines Vaters, an dem er so sehr hing und der nun nicht mehr da ist. Dann sagt er leise: „Ich möchte, dass mein Vater aus dem Rahmen heraustritt und wieder bei uns ist!“
Der Junge verleiht der Sehnsucht der Menschen Worte. Wir sehnen uns nach Geborgenheit und Frieden, nach einer starken, guten und zuverlässigen Hand, die uns in Schwachheit trägt, in Ängsten birgt, in Trauer tröstet.
Wir sehnen uns in diesen, auch im übertragenen Sinn, dunklen Wochen nach Licht, das Wärme und Orientierung schenkt.
Viele Menschen wünschen sich gerade in diesen weihnachtlichen Tagen, dass Gott aus dem Rahmen des Ungewissen und Fernen heraustritt. Dass sie etwas spüren von seiner Nähe und Liebe in ihrem Leben.
Das Kind in der Krippe, dessen Geburtstag wir in wenigen Tagen feiern werden, will uns deutlich machen: Gott ist längst aus dem Rahmen herausgetreten.
In Jesus kommt er uns nahe. Im Kind von Bethlehem und im Mann von Golgatha erweist uns Gott seine Liebe und wirbt um unser Vertrauen.
Mitten hinein in alle Dunkelheiten unseres Lebens und der ganzen Welt tritt die Gute Nachricht:
Das ewig Licht geht da herein
gibt der Welt ein´ neuen Schein;
es leucht´ wohl mitten in der Nacht
und uns des Lichtes Kinder macht. Kyrieleis.
(Martin Luther, Ev. Gesangbuch 23,4)
Gott selbst begibt sich hinein in unseren Alltag, um ihn mit dem Licht der Hoffnung zu erhellen.
Zu jeder/zu jedem ganz persönlich will Gott kommen. Lassen wir ihn ein!
Möge das Licht der Hoffnung des Gottes, der Weihnachten aus dem Rahmen getreten ist, Sie und Ihre Familie im neuen Jahr 2026 begleiten.
Ein frohes und gesegnetes Christfest wünschen Ihnen
Ihre Dekane Jürgen Hacker und Dr. Manuél Ceglarek
(KH)