Die Bürgerstiftung Bayreuth Stadt & Land verleiht ihren Förderpreis 2025 an die TelefonSeelsorge Ostoberfranken. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und würdigt das besondere Engagement der Einrichtung für die Menschen in der Region.
„Die TelefonSeelsorge bietet ein niedrigschwelliges und rund um die Uhr erreichbares Hilfsangebot – oft in Momenten, in denen ein Gespräch entscheidend sein kann“, betont Tobias Reisse, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. „Wer sich aussprechen möchte, findet dort ein offenes Ohr. Und für die Engagierten ist es ein Ehrenamt, für das sie viel Zeit aufbringen.“
Die TelefonSeelsorge Ostoberfranken arbeitet unter der Trägerschaft des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Bayreuth. Leiterin Diakonin Elisabeth Peterhoff nahm den Förderpreis am vergangenen Freitag (14. November) mit großer Freude entgegen: „Wir sind sehr dankbar, dass ein Dienst an der Gesellschaft, der ein hohes Maß an Vertraulichkeit gewährleisten muss, eine öffentliche Würdigung erhält. Die TelefonSeelsorge hat keinerlei thematische Zugangsbeschränkung und erfordert auch keine besondere Schwere der Lebenssituation. Jeder kann sich melden. Viele schätzen die Anonymität.“
Ziel ist, mit den Ratsuchenden Wege zu finden, um mit ihren Schwierigkeiten gut umzugehen. Die TelefonSeelsorge kann auch geeignete Anlaufstellen nennen. Dafür ist es nötig, sich auf den Umgang mit neuen und sich verändernden Lebensrealitäten einzustellen. Deshalb werden die Mitarbeitenden nicht nur umfassend ausgebildet, sondern ebenso ständig weiterqualifiziert. Zur Finanzierung dieser Aus- und Fortbildungen sind auch die Fördermittel der Bürgerstiftung bestimmt.
„Die Hauptbelastung der Anrufenden ist gegenwärtig die Einsamkeit“, berichtet Inge Berghammer, Sprecherin für die Ehrenamtlichen. „Manche Menschen sind froh, wenn sie eine Viertelstunde mit jemandem reden können.“ Ein zweites aktuell häufig auftauchendes Thema sei die Armut.
Insgesamt steigt der Bedarf nach Seelsorgegesprächen kontinuierlich an, weshalb die TelefonSeelsorge Ostoberfranken gegenwärtig 13 neue Ehrenamtliche ausbildet. Die Wirksamkeit dieser Arbeit wurde kürzlich durch eine Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum auch wissenschaftlich bestätigt. Danach sind die 17 TelefonSeelsorge-Stellen in Bayern ein professionelles und sozial relevantes Angebot, das auch von anderen gesellschaftlichen Institutionen sehr geschätzt wird. Der Arbeit der TelefonSeelsorge widmet sich auch der diesjährige Gottesdienst der Seelsorgestiftung Oberfranken, der am Samstag, den 22. November, um 17 Uhr in der Bayreuther Stadtkirche gefeiert wird.
Über die TelefonSeelsorge Ostoberfranken
Die TelefonSeelsorge Ostoberfranken mit Sitz in Bayreuth besteht seit 56 Jahren und bietet für alle Ratsuchenden zu jedem Anliegen ein offenes Ohr. Die aktuell 55 Ehrenamtlichen sind mit mindestens 120 Stunden für den seelsorgerlichen Dienst ausgebildet worden und werden hauptamtlicherseits durch die Leitung der TelefonSeelsorge wie in regelmäßigen Supervisionsgruppen begleitet. Im Jahr 2024 führten die Ehrenamtlichen 6.964 Gespräche, rund 200.000 waren es in ganz Bayern.
Unter den Rufnummern 0800 1110111, 0800 1110222
oder 116 123 ist das Seelsorgeangebot 24 Stunden am Tag und an 7 Tagen die Woche erreichbar.
https://telefonseelsorge-ostoberfranken.de/
Über die Bürgerstiftung Bayreuth – Stadt und Land
Die unabhängige und gemeinnützige Bürgerstiftung Bayreuth – Stadt und Land engagiert sich seit 2010 aktiv für Projekte in Bayreuth und der Region. Ihr Ziel ist es, Menschen dazu zu ermutigen, sich für ihre Mitbürger einzusetzen und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Der Stiftungszweck ist bewusst breit angelegt, um möglichst vielen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen die Chance zu geben, ihre Ideen und Vorhaben zu realisieren. Alle zwei Jahre wird der Förderpreis ausgeschrieben. Auch unterjährige fließen zusätzliche Spenden in gemeinnützige Projekte in Stadt und Land Bayreuth.
Alle Informationen zur Tätigkeit der Bürgerstiftung Bayreuth – Stadt und Land unter:
www.stiftung-bayreuth.de.
Auf dem Foto von links:
Dr. Rainer Grimme (Stiftungsrat), Pfarrer Thomas Wolf (stellvertretender Dekan), Inge Berghammer (Sprecherin der Ehrenamtlichen), Diakonin Elisabeth Peterhoff (Leiterin der TelefonSeelsorge Ostoberfranken), Tobias Reisse (Vorsitzender des Stiftungsvorstands), Jürgen Dünkel (Vorsitzender des Stiftungsrats), Peter Lang (stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands)
(Text Gregor Jungheim, Kirchenkreis Bayreuth)
(KH)